“Facelift” als medizinische Maßnahme
Einem Patient, den das Schicksal hart getroffen hatte, musste vor 11 Jahren ein Tumor am Kopf entfernt werden. Dabei wurde der Gesichtsnerv (N. fazialis) verletzt, so dass die Gesichtsmuskeln nicht mehr funktionierten. Der Patient konnte weder das Auge schließen, noch den Mund spitzen oder lächeln. Der Mundwinkel der betroffenen Seite hing einfach schlaff herab. Auch Flüssigkeiten konnen nicht sicher im Mund bewahrt werden. Der Mann hatte sich schon mit der Aussage anderer Mediziner abgefunden, dass diese Situation nicht zu korrigieren sei.
Mittlerweile hat er jedoch einen Sohn. Freunde, die ihn besuchen, erschraken regelrecht, wenn sie ihn sahen. Das war der Anlass für den Patienten, in unsere Sprechstunde zu kommen. Gemeinsam mit ihm planten wir mehrere Operationsschritte:
Der erste wurde heute durchgeführt. Über einen unscheinbaren Schnitt – wie bei einem Facelift – wurde eine der Kaumuskeln (Masseter) vom Kiefer abgelöst und in zwei Portionen zur Ober- und Unterlippe verlagert. Der Ursprung des Muskels wurde so verlagert, dass die Zugrichtung etwas nach Oben und zur Seite läuft. Dafür wurde mit einem Bohrer ein 2mm großes Loch in den seitlichen Teil des Kieferknochens gebohrt und der Nuskel hier regelrecht “angebunden”.
Als zweiter Schritt wurde der Endast eines Gesichtnervens unter dem Mikroskop an einen funktionierenden Nerven der Kaumuskulatur angedockt. So waren wir in der Lage, unserem Patienten nach einer langen Zeit sein Lachen zurück zu geben.
In einer weiteren Operation wird demnächst der Schläfenmuskel so in die Augenmuskulatur verlagert, dass auch hier eine Verbesserung erfolgen wird. Wir wünschen unserem Patienten eine glückliche Zukunft mit seiner Familie.